Wunscharbeitszeit
Wie wird man dem individuellen Tempo von Schülerinnen und Schülern gerecht? Manche Kinder arbeiten gerne länger und intensiver an einem Thema, anderen reichen kürzere Phasen zum Verständnis. Um diesem unterschiedlichen Bedarf zu begegnen, haben wir die Wunscharbeitszeit (WAZ) eingeführt.
Die WAZ ist kein eigenes Fach, sondern Teil des Fachunterrichts. Eine Unterrichtsstunde beginnt in der Regel gemeinsam – mit einem Einstieg, einem Input der Lehrkraft oder der Einführung eines neuen Themas. Die anschließende Übungsphase kann dann als WAZ gestaltet werden. In dieser Zeit wählen die Schülerinnen und Schüler selbst, ob sie an den Aufgaben des gerade stattfindenden Fachunterrichts arbeiten, oder ob sie andere WAZ-Aufgaben wählen. Die Aufgaben haben ein Datum, bis zu dem sie erledigt werden müssen.
So bereichert die WAZ klassische Übungsphasen und bietet deutlich mehr Freiräume für individuelles Lernen und selbstständiges Arbeiten.
Wie können WAZ-Aufgaben gestaltet sein?
- Individuelles Arbeiten mit Arbeitsplänen: Die Kinder wählen aus vorbereiteten Übungsaufgaben und bearbeiten diese in ihrem eigenen Tempo.
- Projektarbeit: Eine Lehrkraft stößt ein größeres Thema an, das dann über mehrere Stunden oder Fächer hinweg weitergeführt wird.
- Kreative oder handwerkliche Phasen: Zum Beispiel Malen, Nähen oder handwerkliches Arbeiten, bei dem die Kinder ihre praktischen Fähigkeiten entfalten können.
So schafft die Wunsch-Arbeits-Zeit mehr Raum für Selbstständigkeit, Kreativität und Verantwortung – und ergänzt den klassischen Unterricht, ohne ihn zu ersetzen.
